Faszien und Yoga
Was sind Faszien?
Faszien sind Teil des Bindegewebes und umschließen alle Muskeln, Gelenke, Knochen, Organe, einzelne Blutgefäße und Nervenstränge im Körper. D.h. der komplette Körper ist mit Faszien durchwoben, die zu einem Netzwerk verbunden sind. Die Faszien schützen die Muskeln, Knochen und Organe vor Verletzungen, stützen den gesamten Körper, helfen bei der Fortbewegung und funktionieren gleichzeitig wie ein Sinnesorgan, da sie eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Rezeptoren (Zellen, die Reize wahrnehmen) und Nervenzellen aufweisen. So erfahren Faszien u.a. den eigenen Körper im Verhältnis zur Umgebung, schicken Informationen über Bewegungen und Organfunktionen ans Gehirn und nehmen Schmerz wahr.
Faszien und Beweglichkeit
Faszien brauchen Bewegung, damit sie elastisch bleiben und den Körper optimal unterstützen können. Durch Ruhigstellung, Verletzung aber auch Über- oder Fehlbelastung können sie verhärten und verkleben. Daraus folgen oft Schmerzen und Unbeweglichkeit. Auch Stress hat hohen Einfluss auf die Faszien. Die Ausschüttung von Stresshormonen kann ebenfalls zu Verhärtungen der Faszien führen.
Was brauchen Faszien um den Körper optimal zu unterstützen?
Faszien sollten zugleich fest, elastisch, biegsam und reißfest sein sowie federnde Bewegungen ermöglichen. Das klingt erst mal nach einem komplizierten und ausgeklügelten Training. Überraschenderweise ist das nicht der Fall. Um Verklebungen und Verhärtungen der Faszien zu lösen, benötigen diese Dehnung, um die Faszien zu strecken, und federnde Bewegungen, um sie zum Kontrahieren zu bringen. Eigenmassage, u.a. mit verschiedenen Hilfsmitteln, tut den Faszien ebenfalls sehr gut.
Was kann Yoga für die Faszien tun?
Grundsätzlich ist Yoga an sich bereits ein gutes Training für die Faszien. Durch die ruhigen, gleichmäßigen Bewegungen, die Dehnungen und die Entspannung werden die Faszien bei jeder Asana (Körperübung) stimuliert und Verklebungen gelöst. Um die Faszien noch besser zu unterstützen praktizieren wir im Unterricht u.a. speziell auf die Faszien ausgerichtete Übungen, die mal dehnend, dynamisch oder federnd sind. Diese Bewegungen sind meist klein und achtsam und werden ohne großen Kraftaufwand ausgeführt. So können wir im Laufe der Zeit Verklebungen der Faszien lösen und deren Elastizität wieder herstellen.